Like a Virgine / Fake-Identität.

Fünf Monde © Johannes Vogl, 2016
















I'm just tryin' to make some sense. +++ Okay, der letzte Montag im Club war irgendwie auffallend leer, man könnte auch sagen – gähnend. Wie früher bei Edgar Wallace: Eine Handvoll Leute sitzt auf einem Schloss fest, und einer von ihnen ist der Mörder. Und alle fragen sich insgeheim: 'Wer ist denn jetzt hier der Mörder?' Außer natürlich der Mörder selbst. +++ Und bevor dann später nach Mitternacht doch noch neue Personen von draußen hereinkamen und meinten, "die Stadt" sei "komplett tot", bis dahin hatte ich jedenfalls überlegt, ob es vielleicht wegen des Charlie-Bur"chill"-Abends so ruhig war, den ich neulich angekündigt hatte. Ein köstlicher Scherz, doch was habt ihr alle denn gegen Charlie Burchill, das will mir nicht in den Kopf? +++ Lange Rede, kurzer Sinn: Nächsten Montag haben wir endlich mal wieder ein Live-Konzert, da spielen die 3 Doors Down, das wird gut. +++ Okay. +++ Also, jedenfalls wurde ich vorgestern "abgephisht", wie man das nennt – von hardgeboilten Internetgaunern, die waren auf Facebook in die Identität eines Freundes geschlüpft, im Prinzip war das lustig. Wenn man sich hinterher nicht so unsagbar dämlich vorkäme. +++ Wie dem auch sei, gestern kam der junge Künstler herein, den ich neulich im Club kennengelernt hatte, der aus der Reichenberger Straße hinausgentrifiziert worden war (Blogspot berichtete). +++ Hört bitte kurz zu, die Geschichte ist schön: Jedenfalls saßen wir so da und so, dies und das. Und am Ende fragte ich, wo er eigentlich her sei, er hätte gerade so einen seltsamen Ausdruck benutzt. Er sei aus dem Allgäu, den Ort würde ich sicher nicht kennen, der hieße Kaufbeuren. "Kaufbeuren", na klar, "das kennt man vom Eishockey." Und sofort zog ich noch einen weiteren Trump aus dem Ärmel: "Meine allererste Freundin, sozusagen, wohnt da, die hat eine Trachtenwerkstatt". Was immer auch eine "sozusagen allererste Freundin" sein mag, das werden wir nie erfahren. Jedenfalls sind seine Eltern Freunde von ihr – meiner sozusagen allerersten Freundin, das ist schon ein Ding! +++ Auch eine schöne Geschichte: Genau einen Tag vor meinem Geburtstag, da bekam ich gerade einen Anruf, da haben wir eine Betriebsprüfung – Finanzamt rules! +++ Gleich werde ich wieder ohnmächtig. +++ Am Freitag im Club haben wir sozusagen einen neuen DJ, ich glaube, Franzose: Virgine heißt er – und macht Soul, Groove und Disco, warum nicht. +++ Was ich noch sagen wollte, als Visitenkarte, sozusagen, gab der Künstler mir eine Einladung zu seiner Installation in Neukölln an der verrufenen Rütlistraße. Die hing über ein ganzes Jahr, und dummerweise war gestern der letzte Abend. Das, was aussieht wie ein Blitz oder ein AC/DC-Cover, das kommt vom Einscannen: weil, die Karte war so groß, dass ich sie nicht ungeknickt in die Tasche bekam. +++ Was aussieht wie Sterne, sind Fusseln auf meinem Scanner; der Rest, das sind Monde, die hängen an Kränen. +++ Noch weitere Fragen?  

Überschrift inspired by: Like a Virgin © Madonna, 1984
Lyrics: No More Love Songs © Max Paul Maria, 2016
Johannes Vogl | Fünf Monde | Installation im öffentlichen Raum | Baustelle Campus Rütli | bis gestern
 
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