Humor im Plattenbau / Zwei unter Millionen.

Zwei unter Millionen (Bildschirmfoto), D 1961

Abendspaziergang © Kai von Kröcher, 2017




























Der Protagonist des Dramas "Hummer im Plattenbau" schildert eine Episode aus dem Leben eines orientierungslos gewordenen Mannes, der sich von zufälligen Begegnungen treiben lässt, vielleicht in der Hoffnung, dass sich durch diese neue Wege aufzeigen könnten, die für ihn wieder interessant zu verfolgen wären, in seinem doch zur Zeit langweiligen, ziellosen Leben Tag für Tag ... +++ Das Farbfoto (oben) machte ich letzten Sonnabend nach dem Spiel Hertha BSC gegen Leipzig – nachmittags war ich im Oberbaum-Eck eingekehrt, wo gerade der Fernseher lief und hinter dem Tresen ein französischer Punker mit einem netten Gesicht um die Augen Bier im Akkord zapfte: a) bin ich nach wie vor interessiert an den Preisen der anderen Szene-Gaststätten der Herzen, b) fand ich Fußballschauen eine spontan gute Idee, c) lag die Kneipe – die ich d) bislang nur von außen kannte – im schönsten Licht der Spätnachmittagssonne, das ja zurzeit relativ kostbar scheint. +++ Versteht man das Wortspiel? +++ Und e) war ich vor einer Zeit auf einen Schwarzweißfilm gestoßen mit Hardy Krüger. Das wird jetzt wieder eine lange Geschichte. +++ Kurz zu dem Film: Der wurde gedreht in den Monaten "vor der Mauer", also vor deren Bau '61. Krüger und Walter Giller spielen zwei Ostberliner, die irgendwie auf dem Großmarkt oder so arbeiten. Krüger hat abends allerdings noch einen zweiten Job, drüben im Westen – als Kellner am Schlesischen Tor. Eine kleine Geschichte vom einfachen Traum eines einfachen Mannes. Sehenswert schon allein für die Bilder! +++ Liebe (in Form einer Frau) kommt natürlich auch mit ins Spiel – und Walter Giller will sein Bier immer gern mit dem Schaum unten. +++ Ein alter Kovac-Spruch übrigens: "Ein Hefe bitte, Schaum unten!" +++ Was wollt' ich jetzt sagen, ach so, und die Kneipe, das Zentrum des Films sozusagen, ist keine geringere als das heutige Oberbaum-Eck, auch wenn man es innen natürlich nicht wiedererkennt. Ein Juwel. Im Film (und in echt damals wahrscheinlich auch) heißt oder hieß es Zur stillen Einkehr. Der nette französische Punker wird gespielt von Joseph Offenbach, an den man sich gern aus den Unverbesserlichen mit Inge Meysel erinnert. +++ Lange Rede, kurzer Sinn. +++ Das Café Achteck auf dem Bild, der heutige Burgermeister, ist im Film damals noch Pissoir. +++ Was ich eigentlich sagen wollte: Auf einen Facebook-Kommentar hin von Waslawska-Regisseur Ralph Meiling heute habe ich mir kurz noch einmal die Geschichte mit dem Mädchen im Plattenbau angeschaut. Tatsächlich ein Meilenstein, das muss ich hier neidlos zugeben. Hammer, im wahrsten Sinne schon wieder. Die Kommentare dazu sind ebenfalls lesenswert: Marzahn calling / Desperately seeking Daisy. +++ Früher war alles besser, außer natürlich für Dieter... 

Überschrift inspired by: Marzahn calling (Blogpost) © Kai von Kröcher, 2010
Überschrift also inspired by: Zwei unter Millionen (mit H. Krüger, W. Giller, Loni von Friedl), D 1961
Text-Zitat oben: Kommentar zu Marzahn Calling © Anonym, 2010
Oberbaum-Eck | Bevernstraße 5 | Berlin
Die Unverbesserlichen (Fernsehserie mit Inge Meysel) © NDR, D 1965 – 1971
Waslawska © Ralph Meiling (Regie), D/F 1999/2008
 
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