Im Dschungelcamp heute war leider das Internet kaputt. Willkommene Ausrede, den Bürotag zu schmeißen und in die Sonne zu gehen. +++ Was der Idiot Michael Graeter in der BZ gestern schrieb, fand ich gar nicht so abwegig: Gunther Sachs hätte den Tod erschossen, oder so – aus Angst vor dem Sterben. +++ Die besten Sätze aber schreibt das Leben immer noch selbst: Am Zickenplatz vorhin hingen drei junge Arab-Boys rum. Meinte der eine: "Eysch, habisch gesagt, wenn du sie wirklich liebst, dann zeig ihr deine Liebe – und nicht so Gewalt so, Alter!" Da kann sich mancher noch eine Scheibe von abschneiden. +++ Heute eine CD mit 89 Dias darauf gefunden. Allesamt zwischen 1995 und '97 entstanden. Aus meiner allerersten Serie. Als ich festgestellt hatte, dass alles andere scheiße war, und ich einfach nur fotografieren wollte. Kreuzberg – zwischen den Zeiten. Ich widme sie Ines W. und Greta Gartenzwerg, die mich in jenen Jahren moralisch wie ideell unterstützten, und denen ich dafür sehr dankbar bin (auch wenn ich das immer nicht richtig zeigen konnte).
Foto: 129er Bus, A Ecke O © KvK, 1995 - '97
Foto: Katja Riemann, Adalbertstraße © KvK, 1995 -'97
Foto: Fahrradkurier, Oranienstraße © KvK, 1995 - '97
Foto: 1. Mai, Heinrichplatz © KvK, 1995 - '97
Foto: Ina H., Niagara © KvK, 1995 - '97
Foto: Johnny Ca, Madonna © KvK, 1995 - '97
Foto: Wagenburg, Bethaniendamm © KvK, 1995 - '97
Foto: Ed von Schleck, Görlitzer Straße © KvK, 1995 - '97
Foto: Buchhändler, Morena © KvK, 1995 - '97
Foto: DJ Der Patriot, Mysliwska © KvK, 1995 - '97
Foto: - zensiert -
Foto: Buddy Giovinazzo, Schnabelbar © KvK, 1995 - '97
8 Kommentare:
Ed von Schleck gefällt mir besonders gut. Lustig, dass das jetzt alles schon wieder Archäologie ist.
Obwohl. Geht doch eigentlich sogar noch. Auch wenn ich den Begriff Gentrifizierung damals noch nicht kannte, hatte ich schon viel früher mit ihr gerechnet. Und Ed von Schleck – gibt's DEN eigentlich noch?
Schön, dein Fotoblog.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ed_von_Schleck
Schöne Fotos!
Besten Dank – und demnächst sicher mehr...
"den Tod erschießen,
aus Angst vor dem Sterben"
wer auch immer,
in welchem Zusammenhang auch immer,
das so gesagt hat,
ich find das hat was Philosophisches.
Und, man (isch) staune,
über die auf dem Zickenplatz heutzutage aufgeschnappten Lebensweisheiten,
da, wo wir früher, vor mehr als 30 oder 35 Jahren noch,
nichts ahnend von den Möglichkeiten der menschlichen Grausamkeiten,
einfach nur in der Sonne mit unseren Großeltern im Sandkasten Kuchen geformt hatten...
Kuchen aus Sand hab ich dort keinen geformt, aber als Ziehvater in jenen neunziger Jahren auch die ein oder andere Stunde auf old Zickenplatz verbracht. Gibt schlechtere Orte. Der Großvater aus der Schönleinstraße? Der über dem "Schlawinchen" wohnte und aussah wie Jupp Heynkes?
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