West-Berlin revisited / Friebe comes alive.

Jeder Mensch sollte eine persönliche Assistentin haben. Dann gäbe es weniger Suizide und mehr gute Laune. +++ Sooo toll war er dann ja wohl auch wieder nicht: Jens Friebe im Haus am Lützowplatz spielte mäßig Gitarre, und singen, naja, geschenkt! Und textliche Perlen wie: "Das mit dem Auto ist egal. Hauptsache dir ist nichts passiert" ließ er auch keine aufblitzen. Seinen Charme überspielte er locker mit Unsicherheit, aber dafür sah er immerhin genau so gar nicht so besonders gut aus, wie meine Begleiterin im Vorfeld schon andeutete. +++ Überdosis Kunst: Die Fotos im Haus am Kleistpark waren gut, und schön war es, Wolf Kleins Serie Von den Orten (?) in vertonter Version wiederzusehen. Ebenso, wie alte und neue Bekannte. Aber Kunstmenschen auf einem Haufen werden in diesem Leben nicht mehr mein Freund. +++ Die Kunstmenschen bei Jim Avignons Finissage Me and the Establishment im Haus am Lützowplatz waren im Schnitt 20 Jahre jünger als jene am Kleistpark, wurden aber genausowenig mein Freund. +++ 1989 war ich das erste und letzte Mal in der Bar am Lützowplatz gewesen. Vermutlich zu Recht, denn auch 22 Jahre später ist sie noch immer einer der überflüssigsten Orte der Welt. Mehr noch als Peine. +++ Mittwoch im Club: DJ Fuzzy Dunlop mit dem neuesten Stuff aus USA. Krass. +++ Am 20. Mai 1997 fotografierte ich Jim Avignon für die Berliner Zeitung. Mit auf dem Bild: Ralph Meiling (rechts) und der Hamburger Künstler 4000, den alle Welt den Hamburger Künstler 4000 nennt, obwohl er in Heilbronn geboren wurde und schon ewig auch in Berlin lebt. +++ "War ja nicht alles schlecht, damals im Westen", meinte die zweite Begleiterin beim Drink vor der Lützowbar gestern. Nein, alles wohl nicht.

Foto: Jim Avignon im Institut in der Neuen Schönhauser © KvK, 1997

7 Kommentare:

Wolf meint

Ich hab' ja ein ganz erstaunliches Erlebnis zu vermelden. Es war gestern Abend exakt 22.47 Uhr und wir wollten auf ein letztes Getränk ins Café M. Draußen alle Tische besetzt, sind wir halt rein. Sagt der Barman: "Äh, entschuldigt, wir schließen jetzt."
??
Was soll das denn? Ich dachte, das war mal der coolste Ort in Westberlin??! Und jetzt kriegt man da am frühen Abend nix mehr zu trinken? Das Ding ist doch durch.

KvK

Um 22:47 schließen ist doch extrem cool...?!

trauerweide

das café 'M' ist verkauft an so eine unternehmensgemeinschaft, die haben auch das morena und einige andere läden gekauft, alles nicht gastronome....muss man sich nicht wundern...rocken alles runter und schreiben dann ab?

schade um diese ehemals 'institutionen der gepflegten gastfreundschaft' :-)

M – eine Stadt sucht einen Absacker

Der Kröch ist doch auch kein Gastronom.

KvK

Nö.

Wolf meint

Aber von gepflegten Absackern versteht er was.

KvK

Und von den Weibern.

 
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