Minibar, damals © Kai von Kröcher, 2004 |
Die verschiedensten Szenarien hatte ich seit Freitag im Kopf durchgespielt: Wie ich auf dem Bürgersteig vor der Minibar stehe, und du kriegst die Tür nicht mehr auf, weil keiner mehr rein passt. Oder ich komme noch rein, aber ich kenne da niemanden mehr. Und niemand kennt mich, und ich stehe dann da mit meinem alkoholfreien Flaschenbier und gucke wie bestellt und nicht abgeholt. Oder ich komme rein und kenne tatsächlich noch diesen und jenen. Aber bewegen sich schon alle in Spähren, zu denen der Zugang mir für immer verschlossen ist. Und ich denke: "So, so." +++ Mein Plan war gewesen, ich gehe am Sonntag vor meiner Schicht im Club drüben kurz hin. Wenn die Härtesten endlich nach Hause sind, und es sitzen nur ein paar harmlose Nachmittagskaffeegäste da rum. Und wenn ich Glück habe, treffe ich Hardy. Oder Sandra. Oder Sven oder Volker. Oder ein paar, an die ich grad gar nicht gedacht habe. Und man stößt an auf die nächsten zehn Jahre. +++ Okay, ich war also auf alles gefasst. Nur mit einem hatte ich nicht gerechnet: Als ich um 18:20 Uhr gestern in der Graefestraße dort ankam, hatte die Minibar geschlossen – und es brannte auch gar kein Licht mehr. +++ Der äußerst entschleunigt beginnende Sonntagabend gestern im Club ging dann, als hätte ich so was geahnt, doch wieder bis zwanzig vor sechs heute früh, und (ehrlich gesagt) war ich dann auch ganz froh, als ich endlich nach Hause gehen konnte. Und ich dachte an die Minibar, und wie sie nach zweieinhalb Tagen durchfeiern vielleicht einfach mal keine Lust mehr hatten. Oder einschliefen. Oder vielleicht war das Bier ausgegangen? +++ Das Foto ist von der 1-Jahres-Jubiläumsparty im Dezember 2004. Hardy, Sven, Sandra – und links hat sich Johnny ins Bild geschlichen: Johnny, der kurze Zeit später nebenan den Room77 aufmachen sollte. Und jetzt wieder in Texas ist. +++ Asche auf mein Haupt: Ich bin solche Fucker!
Überschrift inspired by: Kinderreim früher bei uns in der Heimat (Ast = umgangssprachlich für Buckel)
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