Nadja Uhl © Kai von Kröcher, 2000 |
Mir war schon immer egal, wo wir waren. +++ Was man oft so für 'n Mist schreibt. +++ Meistens sogar. +++ Ich hatte gerade erst aufgemacht, gestern, den Club, und genoss noch die Ruhe und die Abwesenheit von Menschen, weil, unterwegs hatt' ich mir Torte geholt und wollte grad einen Kaffee aufsetzen: Cappuccino, det könn' wa jetz' allet ooch! +++ Draußen hing einer dieser goldenen, frühherbstlichen Spätnachmittage über den Straßen – das sind so die Tage, die würd ich mir jedes mal gern in den 3D-Drucker tun (habe bloß keinen). +++ Draußen jedenfalls war es sonnig, drinnen dunkel wie im Po einer Bärin. Da stand auf einmal ein Typ in der Tür, ein abgetakelter Alice Cooper: etwa mein Alter, verlaufenes Make-up, schwarzer Zylinder, Samtmantel aus einer Charles-Dickens-Verfilmung. Ich sah ihn mir an, und ich dachte: ›Ach herrje, was ist denn jetzt er für ein Spinner?!‹ Er (sehr laut): »Soll ich wieder gehen?« »Ich hab doch noch gar nichts gesagt.« »Ich hatte gedacht, der club49 ist vielleicht so ein Etablissement – was mit Damen, wenn du verstehst, was ich meine.« »Ja, ich weiß, was du meinst.« »Ist aber nicht?« »Nee.« »Weil, entschuldige, wenn ich das so sage: ich bin nämlich total notgeil.« Ich musste an Dieter Hallervorden denken, der einen Betrunkenen spielt. »Ich bin«, sagte er, »Schauspieler – und ziemlich betrunken!« Eine Frau habe ihn irgendwo rausgeworfen – und er seine eigene Vorstellung verpennt. »Aber egal!« meinte er. +++ Er wünschte mir Weltfrieden, und – ob ich was wüsste, so von wegen Etablissement. Das angebliche in der Lausitzer Straße, da im Souterrain, fiel mir erst später ein, und ich schickte ihn unbestimmt nach Neukölln. +++ Was man oft so für 'n Mist schreibt: Born to Boogie ist toll – was ich letztens darüber gesagt habe, war hirnloser Unsinn! +++ Apropos ›Schauspieler‹: Ich habe mein Film Stills-Portfolio mal etwas aufgestockt: Hier ist der Link. +++ Der Schnappschuss von Nadja Uhl oben gehört noch immer zu meinen Lieblingen. Auf Strahlau war das: Dreharbeiten zu My Sweet Home. Ein Jahr ungefähr später traf ich sie noch einmal auf der Premiere, da erzählte sie mir, und da bin ich noch heute drauf stolz – die Geschichte werde ich eh noch ein paar tausend Male erzählen –, das Foto wäre ihr Lieblingsfoto, sie habe es sich über ihr Bett gehängt. +++ Das ist jetzt gut fünfzehn Jahre her, und andere Lieblingsfotos kamen und gingen, denke ich mal. +++ Nichts ist für die Ewigkeit – memento mori, ihr seid solche Fucker. +++ Gestern Nacht, der Fritzbox von Nachbar Kovac sei Dank, ich stellte kurz die Musik aus, sahen wir uns im Club spontan dieses Video an: Als Maradona nach Meppen kam.
Überschrift inspired by: Cosmic Dancer © T. Rex, 1971
Lyrics: Frankfurt/Oder © Bosse, 2005
My Sweet Home © Filippos Tsitos (Regie), D 2001
3 Kommentare:
.. ich war auch auf der Premiere von My Sweet Home..
aber wir hätten uns ja auch schon Anfang der 90er bei Paul und Paula im Volkspark Friedrichshain kennenlernen können. Ist aber auch nicht passiert. Was sagt man da: Eben besser spät als..
Auch egal!
Wobei ich ehrlich gesagt gar nicht mehr sicher bin, ob es die eigentliche Premiere war. Vielleicht war es auch nur eine Vorführung fürs Team. War jedenfalls im Kant-Kino – und wohl auch erst 2002... (Aber bei Paul und Paula waren wir definitiv beide – zur selben Zeit am selben Ort.)
... und zum Kennerlernen musste - wie so oft - dann wieder der Club herhalten!
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