Plan B (Berlin), Postbahnhof © KvK, 2012 |
Irgendwann drehte Laura sich zu mir um und fragte: "Schreibst du darüber im Blog?" Ich schüttelte den Kopf. Was sollte man schreiben über Plan B, die plötzlich, nach ungefähr zwanzig Jahren, wieder vor einem auf der Bühne stehen? Dass ich an meinen orange-braunen Opel Kadett dabei denke, Modell D Automatik, den Achim von der Aral in Charlottenburg mir '91 günstig vermittelt hatte, und der so unfassbar nach Wunderbaum roch? An meine Kaninchenstall-Wohnung im Wedding, einen endlosen Sommer, Marilans Locken kitzelnd auf meinem Gesicht? Dass Johnny Haeuslers Stimme mich damals schon nervte, unterbewusst? Seine sympathische Attitüde aus Gutmensch und Angry Young Man und peinlichem Englisch? Das Phänomen Plan B verstehe ich rückblickend nicht mehr. Habe sie als Lokalmatadore aber ziemlich gemocht, damals. Und "Here comes Jean" ganz besonders, doch das spielen sie nicht an diesem verregneten Abend. Und wäre old Hutschnur nicht einen Tag vor der Tour mit Blaulicht an der Gitarre eingesprungen, und hätte ich ihn dann nicht zufällig mit Rollkoffer irgendwo auf der Straße getroffen, stünde ich jetzt nicht erstmals seit Jahren wieder mit Mimi auf einem Konzert: Gemeinsam hatten wir damals uns bald jedes Wochenende um die Ohren gehauen, und am Ende schüttele ich schließlich doch noch die Manteltaschenkamera kurz aus dem Ärmel. Discontentment is our Engine.
Überschrift inspired by: The Greenhouse Effect © Plan B (Berlin), 1989
4 Kommentare:
so hat doch fast alles sein gutes.
Alles Gute – auch für die Rückrunde!
jut jemacht. Lauri
Grazie mille!
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