Auf großer Fahrt / Countdown läuft.

Heute zufällig in der Oranienstraße getroffen: Barfrau Ina, die ja letzte Woche eine erste Schicht im Club machte. Beide waren wir der Meinung, dass wir richtig gern zusammen arbeiten würden – und das werden wir deshalb dann auch tun. +++ Der Club hat sich vor der neuen Saison sowieso sehr intensiv auf dem Transfermarkt umgeschaut: Heute Abend Probetraining mit der jungen Künstlerin Z. in unserem beliebten Szenetreff zwischen Kreuzkölln und Wiener Straße. +++ Nachdem wir das vorletzte Testländerspiel vor der WM gegen Ungarn am Sonnabend ohne Ton und nur draussen übertrugen, sind wir für Donnerstag auf jede Eventualität vorbereitet: Je nach Interesse und Wetterlage zeigen wir das Spiel gegen wer-weiß-das-überhaupt entweder nur draußen und ohne Ton – oder eben drinnen und draußen und dann mit Ton. +++ Am Freitag freuen wir uns auf die DJs formally known as Ur and Friends. Da Ur himself zuletzt eher durch Abwesenheit zu glänzen versuchte, wird sich der Rest der Gang vorher wahrscheinlich noch schnell einen neuen Namen ausdenken. +++ Ja, und wie gesagt, habe ich eine neue Email: vonkroecher@gmx.net – statt .de also einfach nur .net dran hängen. Wie net. +++ Freue mich auch schon auf mein neues Fotohandy im August. Ohne Handyfotos ist das Leben öde. +++ Apropos Transfermarkt: Für die Dauer der WM begrüßen wir unseren alten und verdienten Barkeeperhaudegen Matze an Bord des Clippers49. Ebenfalls als Support für die WM angeheuert hat Lord-Zeppelin-Sänger Alvis – zumindest bis England im Achtelfinale gegen Deutschland im Elfmeterschießen scheitert …

Foto: Matze an Bord (beim Rechenzentrum Nalepastraße) © KvK, 2009

E-Mail / Musik ist Trumpf.

Ein wunderschöner Frühsommermorgen. Der nervige Spatz vor meinem Schlafzimmerfenster hatte mich schon kurz nach sieben aus den Federn getschirpt. Ein triumphales Gefühl, draussen zu sein, bevor überhaupt die Geschäfte auf haben – normalerweise machen sie eher schon wieder zu. Auf der bald weltberühmten Admiralbrücke philosophierten die letzten drei Übriggebliebenen bei Biermixgetränken auf sächsisch, Leute mit Kindern hätten nichts zu verlieren. Und dass sich auf der Brücke dort immer "Musiker und Maler" träfen. In der Bürknerstraße putzte sich jemand beim Gehen schnellen Schrittes die Zähne. Michi im Morena spielte "die beliebtesten Melodien aus Film und Fernsehen" oder so. Von "Wer hat an der Uhr gedreht" über "Musik ist Trumpf" und Max Gregers Aktuelles-Sportstudio-Opener bis hin zu Colt Seavers und Miss Marple. Damit kommt man recht beschwingt in den Tag. Währenddessen sitzt DJ Laser im Flieger nach New York. +++ Lena Meyer zu Bexten im Grand Prix d' Eurovision heute Abend scheint das große Medienereignis zu sein – sie schmückt die Titelseiten fast sämtlicher Tageszeitungen. Ausser taz und Süddeutsche und Ostsee Zeitung. Der Club wird eine Übertragung aber nicht in Betracht ziehen. Dafür dann ja DJ Under the Huber. +++ Anke vom Anke Wulffen Verlag Berlin hat mir eine neue, kostenlose E-Mail-Adresse eingerichtet: vonkroecher@gmx.net – dahin könnt ihr jetzt immer eure Drohbriefe schicken. Freu ich mich schon ;-)

Cartoon: Gute Reise, Laser Girl! © Ralph Meiling, 2010

Under the Huber / das Beste von heute.

Kleine Programmänderung: Das Ich bin Pop DJ Team ist irgendwie verhindert, und so wird morgen der Zwilling vom Barmann mit einem Elektro-lastigen Spontan-DJ-Set einspringen. Under the Huber in the Haus. Wehe, der dreht so laut auf! +++ Gestern übrigens soll ich durch eine aussergewöhnlich schlechte Laune aufgefallen sein. Nicht persönlich nehmen: Da war mir wohl nur die sprichwörtliche Laus über die Leber gelaufen. +++ Heute Abend DJ die Säge mit einem Programm aus den 40er, 50er, 60er, 70er und 80er Jahren.

Foto: Under the Huber © KvK, 2009

Palm Desert / Cluburlaub.

Künstlerin A. aus Speyer drückte mir gestern Nacht einen Cartoon der Süddeutschen in die Hand. Rattelschnecks Cluburlaub. Irgendwer hatte neulich schon gemutmaßt, Rattelschnecks Kneipen sähen immer aus wie der club49. +++ Old Kumpel Manzur Kargar besuchte den Club erstmals seit seiner Ausstellung in Palm Desert/Kalifornien. Wie unwirklich es einem als armem Berliner Künstler vorkäme, wenn plötzlich Gunther Sachs in einem Korso Edelkarossen vor der Galerie vorfährt und einem die Hand schüttelt, zum Beispiel, berichtete er einem staunenden DJ Kröch. Wir einigten uns darauf, dass man manche Annehmlichkeit des Lebens eigentlich ruhig auch mal mitnehmen dürfe. +++ Ina, dunkelhaarige Hälfte des DJ-Duos Spit & Sawdust, machte gestern ihre erste Schicht im Club und fand's nicht doof. +++ Als der Club mich nach Ladenschluss auf den Gehweg spie, kam Kneipennachbar Carsten vom Café Kreuzberg gerade Arm in Arm mit dem riesengroßen Wiglaf Droste die Ohlauer heruntergeschunkelt. Droste, den ich persönlich nie kennen gelernt hatte, schleuderte mir ein weinseliges "Kommste noch mit?!" entgegen. Da ich aber nicht wusste, wohin die Reise ging, zog ich einen gepflegten Matratzenhorchdienst vor. Vorher waren Polizisten um den Club geschlichen, hatten sich am Kopf gekratzt und sind dann wieder weggefahren. +++ Morgen DJ die Säge, am Sonnabend dann das Ich bin Pop DJ Team.

Cartoon: Rattelschnecks Cluburlaub © Rattelschneck 2010

Anke / Elke.

Zwillingsabend im Club gestern. Am Ende konnte man kaum noch wen auseinander halten. Glückwunsch den Brauweiler-Schwestern, die in ihren Geburtstag hinein feierten. Anke (rechts) übrigens wird am Sonnabend als bessere Hälfte des Ich Bin Pop DJ Teams hinterm CD-Spieler stehen. +++ Die Verträge über die WM-Monchichi-Pizza sind unterzeichnet worden. Verhungern muss also niemand während der vier Wochen im Club. +++ Im Nudel-Restaurant um die Ecke gibt es eine Kellerin, die läuft wie Groucho Marx.

Foto: Elke und Anke © KvK, 2008

Neu macht der Mai / Sawdust.

Morgen, so munkelt man in gut unterrichteten Kreisen, präsentiert Le Clüb Quarante-neuf, was der Transfermarkt vor der neuen Saison an Schätzen zu bieten hatte. Gott-sei-Dank nicht den druffen Barmann aus der Roses Bar gestern Abend, der sich erst mit einer 3,5-Liter-Flasche Jägermeister abfüllte, dann bis auf die "Björn-Borg"-Unterhose auszog und am Ende mitten in der Schicht weg ratzte und ratlose Gäste hinterließ. Freitag Abend dann DJ "Die Säge". Checkt dit aus!


Foto: Mannschaftsbus FC club49 © KvK, 2010

Pfingsten / Atombombentestlauf.

Hat ja mal wieder alles geklappt mit der Fanmeile gestern. Die Aussenübertragung lief bombe und sogar der Himmel hielt wie früher die Drei-Wetter-Taft-Frisur. Drinnen war es heiß wie im Affenstall und auch der Bürgersteig wurde im Laufe des Abends voller und voller. Nur die Stimmung nach dem 0:2 war nicht gerade überbordend. Das wusste The Jackal allerdings relativ schnell vergessen zu machen, der alte Inter-Sympathisant. Die WM kann kommen. Dann wird alles noch besser. Auch der Sommer zeige schon deutliche Paralleln zu 2006 auf - da hätte es im Juni irgendwann noch mal geschneit – und der Rest ist bekannt. Hoffentlich sitzt dann nicht ständig der Typ mit der Pumuckel-Frise im Weg, der mich jedesmal anmaulte, wenn ich mich mit 'nem Fass oder 'ner Kiste Bier an ihm vorbei quetschen musste, und der einmal sogar drohend die Faust geballt hat.

Foto: WM-Test vorm Club © KvK, 2010

Prekariat / das Triple.

UFKA VE KADAYIF IMALATHANESI – BLÄTTERTEIG UND TEIGFÄDEN HERSTELLUNG: Wir haben einen neuen Nachbarn gegenüber. Wo sich früher die Bulgaren Stuhlbeine über die Rübe zogen, werden nun bald kleinere Brötchen gebacken. In den Räumen des ehemals rotlichtigen Etablissements produziert das kleine "Bir-Tat" ab demnächst türkische Teigwaren im großen Stile. Gestern kam schon mal das neue Schild. "Da fehlt ein Buchstabe", meinte Kovac. Ich sagte: "Ein E." – "E?" – "Ja: BIER schreibt man mit E." – "Nee, ein Ypsilon." – "Ypsilon? BIER mit Ypsilon?!" – "Vorne fehlt ein Ypsilon. Das müsste YUFKA heißen und nicht UFKA." (Ging um das Kleingedruckte.) In diesem Moment kam Mustafa vorbei und erklärte, die neue Leuchtreklame des "Bir-Tat" sei in Polen gefertigt worden, wo sie des Türkischen nicht so mächtig wären, und da hätten die wohl das Ypsilon vergessen. YUFKA nämlich hieße Blätterteig, UFKA aber sowas wie ungebildeter Mensch. Das Ypsilon werde aber noch nachgeliefert. +++ Nachdem ich gestern wieder alle Gäste vergrault habe mit meiner guten Laune, freue ich mich jetzt schon wahnsinnig auf heute Abend: Bayern München steht in Madrid den Jungs aus Mailand gegenüber. Beide spielen um das historische Vergnügen, das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League zu gewinnen. Sieger dürfte es aber, wie so oft, nur einen geben. Unser halb-italienischer Old-Skool-Hip-Hop-DJ The Jackal wird sicherlich für Mailand sein, der Rest der Herzen schlägt für'n FC Bayern. +++ Der als wunderschön prognostizierte Pfingstsonnabend beginnt bewölkt und regnerisch. Whatever happened to Kachelmann?! +++ Die Außenübertragung auf der Fan-Meile Ohlauer Straße für das Finale heute Abend steht im Übrigen. +++ Der Club wird zudem die Patenschaft des Kranichs im Tierpark Hasenheide übernehmen: Flach spielen, hoch gewinnen!

Foto: Bir-Tat © KvK, 2010

Madagaskar-Fauchschabe / The Jackal.

Dumping-Preise im Tierpark Neukölln: Tierpatenschaft (mit Urkunde) für die Madagaskar-Fauchschabe nur 10 Euro im Jahr! Das erinnert mich gerade an Hans P., der seit einer Weile als Kleinsttierfilmer tätig ist und gerade einen Kurzfilm mit Spielfilmhandlung fertig gestellt hat, mit dem er jetzt auf die Festivals geht. Bevor ich das wirklich ganz verstanden hab, muss ich den Film wohl mal sehen. Apropos 'sehen': Da das Wetter zu Pfingsten Bombe sein soll, überlege ich, schon mal einen WM-Testlauf zu machen und das Champions-League-Endspiel morgen Abend auch nach draußen zu übertragen. Mal sehen, ob die Scheiße klappt. Danach dann Old Skool Hip Hop mit DJ The Jackal. Ooch so'n Tier.

Foto: Wolf, aus: "Road Kill Texas" © KvK, 2001

Kleine Freunde / Große Freude.

Als inoffizieller Ehrenbürger bekam ich gestern eine Tierpatenschaft angeboten: Die Assistentin des Zoodirektors Hasenheide versuchte, mir im Club den Kranich schmackhaft zu machen, aber nach Durchleuchten der Budgetfrage läuft es nun wohl eher auf ein Meerschweinchen hinaus. Die kratzen ja Gott-sei-Dank auch relativ schnell wieder ab. +++ Mit dem Designer Brill gerade spontan einen Kaffee vorm "Leseglück" in der Ohlauer getrunken und diese süüüüüße Postkarte hier entdeckt. Steht nicht drauf, was es sein soll, aber mit etwas Fantasie ist es ganz klar ein Meerschwein. +++ Ist Kachelmann entflohen – scheint wärmer zu werden?! Dann machen wir am Sonnabend vor dem Champions-League-Kracher einfach mal eine halbe Stunde früher auf. Da könnt ihr dann schön entspannt vorglühen.

Postkarte: Kleine Freunde © Leah, 2010 (?)

Polar Pinguin / Schreck lass nach.

Oh, Gott: Wir sind dabei! Der Pinguin Club in der Wartburgstraße sandte mir just die Teilnahmebestätigung für den Watson-Cup am Samstag, den 22sten Mai. Als Beginn wird die Barkeeperlegenden-freundliche Zeit von 9:30 Uhr aufgerufen. Geil, dass ich Freitag Nacht hinter dem Tresen stehe, da kann ich dann direkt aus dem Club auf den Rasen. Samstag Abend dann übrigens DJ The Jackal im Haus – direkt nach dem Champions League Finale zwischen dem FC Bayern und Inter Mailand.

Foto: Kirschblüte © KvK, 2009

Performance / taube Nuss.

Heute Mittag stellte ich mir die Frage, ob Mick Jagger auch manchmal einen Apfel isst. Jeder sollte Äpfel essen. Mein persönlicher Pro-Kopfverbrauch liegt bei leider nur drei Stück im Jahr. Mick Jagger läuft heute Abend noch einmal im Regenbogenkino in "Performance" um 20:30 Uhr. Mit meinem Jägermeister-Fleck auf dem weißen Hemd werd ich da sicherlich wieder schief angeschaut. +++ "Ihr seid alles so taube Nüsse da oben", ruft Tresenfrau S. am Spreewald gerade ihren Köchen hoch. +++ Die Mannschaft des FC Club49 ist auch eine taube Nuss: Zum Training gestern Nachmittag waren nur die Mittelfeldregisseure und -autoren Detlef K. und Graf T. erschienen und dann als Übersprungshandlung einen Kaffee trinken gegangen. Aber lieber taub als ein Riesenarschloch: Kevin-Prince Boateng ziehe ich durch seine beschissene Bushido-Frisur, wenn er mir mal über den Weg läuft. +++ Spion und Spion: Diejenigen mit der Gnade der frühen Geburt werden sich erinnern. Er gibt ihr Feuer, aber die Zigarette ist in Wirklichkeit eine Stange Dynamit. Na ja.

Handyfoto: Spion und Spion © KvK, 2010

Damentennis / Mais uma Imperial.

Dösend betrachtete ich das Bild hier über meinem Sofa und stellte fest, dass es mir ganz gut gefällt. Mit Franky damals in Lissabon. Franky hatte einen Termin bei einem portugiesischen Booking-Agenten, und ich checkte bei Lidl, was die Erdnüsse kosten. Sie hatten in Lissabon dieselben oder gleichen wie wir daheim im Club. Folge der Globalisierung. Böse Zungen behaupten ja gern, unser Herr Kröch sei immer zu faul, Erdnüsse einkaufen zu gehen, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Nebenbei stromerte ich durch die Straßen und machte Fotos im Niesel des frühen Dezembers. Im Hintergund das "Lux", wo wir später Dust Galaxy sahen – an jenem Abend die beste Band der Welt. +++ Im Club heute ab 18:00 Uhr Augsburg gegen Nürnberg und anschließend gemütliches Beisammensein. Unser eigenes Training heute fällt sicherlich aus: Teile der Mannschaft wirkten im Club neulich recht unkonzentriert, so dass sie sich an unsere Verabredung gar nicht erinnern werden. +++ Apropos unkonzentriert: Wer ist denn gestern auf Strümpfen raus?! Im Club steht ein Paar weiße Leinenturnschuhe herum, das gerade noch getragen scheint. Damentennis, schätze ich mal.

Foto: "Lissabon – mais uma Imperial!" © KvK, 2006

Spion und Spion / Max und Moritz.

Sie sahen aus wie Spion und Spion früher in Mad. Die sich gegenseitig immer in die Luft sprengen. Der eine schwarz, der andere weiß: Laser Girl und Mario Unterhuber gestern im Club. Auf dem Foto allerdings King Khan und Mario Unterhuber am Montag im Club. +++ Gestern Nacht eröffnete Nam seinen neuen Laden in der Weserstraße, das "Suzie Wong". Verstanden hatte ich erst "Suzie Wrong" – und dachte, komischer Name. Die Leute tranken wie die Tiere, und Jimmy Woo musste zum Spätkauf, Bier nachkaufen. IM Sound thronte souverän hinter dem Mischpult und die gereichten Baby-Frühlingsrollen kamen im rechten Moment. "Ein gelungener Laden", sagte ich zu irgendwem. +++ Im "Kindl-Eck" schräg gegenüber wurde Uschi hinter dem Tresen von einer ungeahnten Menge junger urbaner Menschen überrollt – das Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben. Meine Lieblingsfotografin M. stahl eine Boulette für mich aus der Küche, an der ich mich beinah erbrach. Ich kam mir vor wie bei Max und Moritz, und am Ende würde man uns in die Getreidemühle werfen und die Hühner fräßen uns auf. Bei Uschi war's sehr authentisch, auch wenn man "authentisch" gar nicht mehr sagt. Heute im Club: DJ Sport.

Handyfoto: King Khan © privat, 2010

Erdbeer / Nuss.

Leer gefegt. Kaum Autos unterwegs. Zwei junge Frauen und ein Typ essen schlendernd Eis. Cornetto Erdbeer, Cornetto Nuss. Vielleicht. Die eine sagt: "Wollen wir noch einmal durch das Wohngebiet gehen, wo wir gerade waren? Die dort lebenden Menschen … " – dann sind sie an mir vorbei. Morgen Abend legt Laser im Club auf, am Sonnabend DJ Sport. Vielleicht geht's am Sonnabend aber auch mal in den Club 39 – da liest Detlef Kuhlbrodt, Mittelfeldregisseur des Club-49-All-Star-Teams aus seinem Buch "Morgens leicht, später laut". Apropos Straßenfeger: Gestern stoppte mich die attraktive Frau aus dem Hochparterre: "Komm mal her!" Sie drückte mir ein DHL-Päckchen in die Hand. "Das liegt bestimmt schon ein Dreivierteljahr bei mir rum." Konnte mich gar nicht mehr erinnern, 52 Folgen "Percy Stuart" auf DVD bestellt gehabt zu haben. P.S.: Jetzt hab ich mich doch grad noch überreden lassen, heute im Club Nürnberg zu zeigen. Checkt es aus.

Flyer: Sport © Eric Ferranti, 2010

Vater- bzw. Herrentag / der Titan.

Es gibt sie also doch noch. In Zeiten von "mein Brruder hat Handy" bin ich die letzten Jahre immer achtlos an ihr vorbei gelaufen wie an einem Requisit aus den Kindertagen der Telekommunikation: Wenn die O2-Faschos aber die Leitung gekappt haben und ein Feiertag steht unverhofft vor der Tür, muss man die Getränke-Bestellung halt von der Telefonzelle aus machen – sonst gibt es am Vater- bzw. Herrentag erstmal kein Bier mehr im Club. +++ Später lief mir Neu-Gastronomin Susanne H. über den Weg und meinte, ich könne auch aus ihrem "Baba Berlin" telefonieren. Beim Auswischen des eingefrorenen Kühlschranks bekam sie hinter dem Tresen schön eine geflattert, dass ich foh war, dass sie noch lebte. +++ Gestern im Club meinte der Uhu, am Montag sei King Kahn dagewesen. Im Club. Ich fragte verdutzt: "Oliver Kahn?!" – und dachte, der würde mir jetzt beim Watson-Cup in Schöneberg den Platz zwischen den Pfosten streitig machen. Aber King Khan, wie er sich schreibt, ist kein Fußballer, sondern ein Musiker aus New York, der wohl schon was mit Lou Reed zusammen gemacht hat. Nie von ihm gehört, aber der Uhu sagt, der sei jetzt ganz dicke mit seinem Zwillingsbruder, dem anderen Uhu. +++ Endlich mal bei Doktor Handy gewesen. Der stellte fest, dass mir O2 seinerzeit einen total beknackten Vertrag übergeholfen hatte und wir den jetzt kündigen. +++ Heute Abend im Club: Tanz in den Vater- bzw. Herrentag. Ohne DJ. Dafür Le Kröch selber am Hahn.

Foto: Telefonzelle im Kreuzberger Admiral-Ghetto © KvK, 2010

Reif für die Insel / Zeitbombe im Kopf.

Auf die Gefahr hin, von unserer Nürnberger Community aufs Dach zu bekommen, werde ich am Donnerstag keinen Fußball übertragen – bin irgendwie grad Fußball-müde. Drücke den Clubberern die Daumen, aber 20:30 Uhr am Donnerstag Abend ist mir zu viel des Guten. Da müsst ihr dann halt in die Weiße Taube. +++ In der U-Bahn heute eine Keule auf den Kopf bekommen: Das Touristenpärchen auf dem Sitzplatz gegenüber überlegte hin und her, am Ku'damm etwas essen zu gehen. Nur so'ne Kleinigkeit, meinte sie. Ich überlegte, wie das Leben wohl verlaufen wäre, hätte es mich einst nach Heidelberg verschlagen und nicht etwa in die Frontstadt West-Berlin. Auf jeden Fall anders, nehme ich an. Vielleicht entspannter. Im Neubau der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche spendete ich zwei Euro für den Frieden in der Welt und zündete eine Kerze an – das hatte ich noch nie gemacht. +++ Freitag Abend am Plattenspieler DJ Laser und am Samstag DJ Sport am Laptop – passend zum DFB-Pokalfinale zwischen Werder Bremen und dem FC Bayern, das wir zuvor ab etwa 20:30 Uhr übertragen. Ich denke, das ist an Fußball genug für diese Woche.

Foto: Olympiastadion München © KvK, 2008

Meisterfeier / No Pictures.

Erstaunlich, wie wenig man von einem Spiel mitbekommen kann, wenn man live im Stadion dabei ist: Bier holen, Bratwurst essen, Kippen schnorren ("sind zwar keine deutschen – aber Hauptsache, es qualmt") und so fort. Aber schön war's auf jedensten. Besonders stolz war ich übrigens, als einziger am Eingang nicht bis in die Unterwäsche gefilzt worden zu sein: "Sie können durchgehen!" Fotos gibt es leider keine, weil Hardy und ich unter den 75.000 Zuschauern die einzigen beiden Loser ohne Handy mit Kamerafuntion waren. Bayern München wurde als Deutscher Meister gekürt, und das war's jetzt erstmal mit Bundesliga-Fußball in der Hauptstadt. +++ Heute fängt eine neue Woche Alltag an – und mal schauen, was wieder alles für'n Mist passiert. Irgendwas ist immer.

Foto: Olympiastadion München © KvK, 2008

Gorilla Booking / Fète.

Was für den Laien im Club gestern aussah wie ein heimlicher Flirt mit auf Zettelchen gekritzelten Botschaften, war knallhartes Guerilla Booking in Zeiten von E-Mail und SMS: Zur Fète de la Musique am 21. Juni werden "Spit & Sawdust", Neuentdeckung des Jahres, ein weiteres Mal die Plattenspieler im Club aufbauen. Vielleicht auch davor; mal schauen, wie das Wetter wird. Ein Urgestein dagegen und seit neuestem am Laptop unterwegs: Heute Abend DJ IM Sound. Nächste Woche dann geben sich Laser Girl und DJ Sport die Klinke in die Hand. +++ Interessiert das eigentlich niemanden mit dem Pinguin -Turnier zu Pfingsten? Dachte, ein Jubelsturm bricht los. Sogar unsere wie-geil-sind-die-denn-Trikots gehen schon in Produktion. +++ Morgen der letzte Bundesligs-Spieltag im Club. Während der Le Kröch im Olympiastadion zuschaut, wie dem neuen Deutschen Meister die Schale überreicht wird, öffnet Sabine-Sabine stellvertretend die Türen so gegen kurz vor drei. Seid dabei!

Foto: Autowerbung 1998 © KvK, 2009

Watson / Du guut, Maahn.

Das club49-All-Star-Fußball-Team ist für den Watson-Cup vom Pinguin Club in Schöneberg vorgemerkt. Ist mit 16 Mannschaften eigentlich schon voll, aber irgendwer geht erfahrungsgemäß bis dahin immer noch verloren, sagen sie. Im echten wie im wahren Leben. +++ Gestern war Du-Guut-Maahn im Club. Kurz vor Feierabend stand er winkend vorm Fenster und kam rein. Er meinte, ich sei guut, Maahn. Er wollte ein Bier, und diesmal bot er mir sogar Geld dafür. Legte einen Schein auf den Tresen – fünf Euro. Ich sagte, er sei auch guut, Maahn, aber das mit dem Bier könne er vergessen. Der Zug sei abgefahren. Winkend verabschiedeten wir uns.



Foto: Autowerbung 1989 © KvK, 2009

Flotsam and Jetsam / Pinguin.

"Das Büro", E-Mail-Verteiler um Experimental-Akustiker Henrik Schröder, vermeldet heute, die Kneipe "Fuchs und Elster" vom Reuterplatz verkaufe beim 1. Nowkoelln-Flohmarkt nächste Woche liegengebliebene Winterklamotten. Die Idee ist nicht schlecht. Könnte auch mal unseren Keller ausmisten: Die Reisetasche mit den Dias und japanischen Büchern zum Beispiel liegt nun schon seit über vier Jahren da rum. Aber kaum wären die Fundsachen unters Volk gebracht, kommen bestimmt die Besitzer ums Eck und verklagen mich. +++ Nina vom "Soul Cat" fragte mich, ob ich den Schöneberger Polar Pinguin kenne. Der veranstalte demnächst ein Fußballturnier. Ich sagte, dass ich vor knapp zwanzig Jahren selber kurz mal in deren Diensten gekickt hab. Allerdings war die Nummer Eins fest vergeben und da hatte die Katze Kröch dann irgendwann keen Bock mehr. Zahlendes Mitglied war ich trotzdem noch eine ganze Weile. Ich check mal aus, ob man sich dafür noch anmelden kann. Termin ist Pfingstsonntag, halb zehn (morgens).

Foto: Herbst im Harzer Vorland © KvK, 2009

Il pleure dans mon Coeur / ..., Deine Elli.

Alles neu macht der Mai: Klappstuhl im Taxi auf und davon, Handy im Arsch, Netzteil vom Laptop verbummelt. Um nur die unwichtigen Fehlschläge der letzten Tage zu nennen. Mustafa bot mir für 25 € ein nagelneues Mobiltelefon der Marke "LG" an, wobei mir ein original doofer Satz raus rutschte: "Echt, hast du Handy?!" Hat aber niemand bemerkt. Doof auch, dass man mit meinem neuen Mobiltelefon der Marke "LG" überhaupt keine Bilder machen kann. Deshalb erstmal keine Handyfotos mehr. Freitag IM Sound.






Foto: Hamburg, Meer aus Tränen © KvK, 2010

"Da haben Sie sich aber geschnitten" / Revolution Rock.

Bis gegen halb acht saßen wir träge vorm Club in der Sonne und fragten uns, was wohl aus dem angekündigten Demontrationszug geworden sei. Dann tauchte er auf einmal am Horizont Hobrechtbrücke auf und die schwarze Welle einer unfassbar großen Menschenmenge rollte bedrohlich grollend auf uns zu. Weedman nannte mich einen Feigling, als ich den Rollladen herunter ließ, und tatsächlich zog der nicht enden wollende Zug vollkommen peaceful und stressfrei an uns vorüber und umspülte meinen kleinen Biergarten samt Gästen, wie eine buddhistische See eine Insel im Pazifistischen Ozean umspült. Erst später am Abend wurden Tische und Stühle als Wurfgeschosse benutzt, um vorbeifahrende Taxis unter Beschuss zu nehmen. Weedman rettete unter Einsatz seiner Gesundheit die Sachen ins Haus. Ein Stuhl fehlt seitdem. Vielleicht hat er sich eine Kurzstrecke genommen. Volker Hauptvogel (im Bild links der mit der Beck's-Flasche) meinte früher am Abend, in der Reichenberger oder so hätte ein Polizist einen Hund erschossen, aber sonst sei alles ruhig. +++ Noch früher, am Mittag kurz vor der Expertenrunde, war ich mit Hardy am "Chappinski" vorbei geschlurft, um spontan zur Eröffnung zu gratulieren. Da wurde Chappi himself gerade in einen Krankenwagen verfrachtet und mit Blaulicht davon gefahren. Ich dachte, oh, Gott, jetzt hat er einen Herzinfarkt oder Nervenzusammenbruch. Zum Glück hatte er sich in der Küche aber nur ein Stück vom Daumen abgeschnitten. Nachts tauchte er mit dickem Verband im Club auf und trank einen Jägermeister auf den Schreck. +++ Am heutigen Nachmittag zeigen wir auf Heidis speziellen Wunsch das Zweitliga-Aufstiegsderby St. Pauli gegen Fürth. 17:30 Uhr geht's los – kommt alle!

Handyfoto: Die Revolution überrollt den club49 © KvK, 2010

I love the Sound of breaking Glass / Erster Mai.

Mut zum Risiko beweist ein Mal mehr Sternekoch Chappi. Ungeachtet bevorstehender Straßenkämpfe wird er heute sein Restaurant "Chappinski" in der Lausitzer Straße eröffnen. Während ums Eck in der Wiener die Autos brennen, stehen beim gebürtigen Münchner Bochumfan im Höchstfall die Herdplatten in Flammen. +++ Bin mal gespannt auf heute Abend. Ob wir im Krawalltourismusführer Berlin stehen und die Hütte bumsvoll ist? Wir checken das aus. Erstmal treffen wir uns um 15:30 Uhr zur Expertenrunde im Club – danach gibt's aufs Maul.

Handyfoto: Lausitzer Straße © KvK, 2010
 
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