Donnerstag, 25. August 2011

Döörk’s a Döörk / Freundscher Verschreiber.



























Das kömmt davon, wenn man ständig unter Leistungsdruck steht: im Beruf, beim Sexhaben, in der Freizeit, beim Saufen. Man beginnt, Fehler zu machen. Gestern jedenfalls hatte ich dem Wiener Heilpraktiker Sigismund Freud unbewusst ein unsinniges N untergeschoben ­– und bemerkte es selber erst heute morgen um 7:13 Uhr. +++ Today, tomorrow, wie der Engländer sagt. +++ Vom Freibad kommen die, die nicht ertrunken sind, wie Svenni-Boy sagt. +++ Die ersten Blätter verfärben sich gelb; dieser Sommer geht seinem Ende entgegen. +++ Eben muss ich dran denken, wie Greta Gartenzwerg Mitte der 90er Jahre das erste Mal allein einkaufen ging. Wir, bzw. Mutter und Kind, wohnten in der Raumerstraße 2 zwischen old Helmholtzplatz und Pappelallee. Bioläden gab es noch nicht, aber wir, bzw. Mutter und Kind, hatten Dirk unten im Haus. Dirk war ein halbverhungerter Typ, der Montags bis Sonntags früh morgens um sechs oder sieben seinen Laden aufmachte – und ihn spät abends erst wieder verließ. Nur am Sonntag machte er immer schon nachmittags zu. Dirk, eine Art ostdeutscher Mustafa, führte damals schon, zwischen Waschpulver, Bluna und Leihvideos und so, Augustiner Edelstoff, checkt das aus. Dirk trug sommers wie winters einen leichten, hellgrauen Pullover und kriegte die Zähne nicht auseinander. "Döörk, Döörk – Döörk’s a döörk, I saidde Döörk, Döörk, Döörk – Döörk’s a döörk", wie ich mit Greta Gartenzwerg gerne sang (nach dem merkwürdigen Birdsong, oder so). Dirks winziger Laden hieß RK Markt, was niemandem je aufgefallen wäre, und das RK stand für reell kaufen. Eines Sonntag Morgens drückte ich Greta Gartenzwerg etwas Geld in die Hand, ob sie mir bei Dirk nicht mal den Tagesspiegel kaufen könne. "Und, was hat er gesagt", fragte ich, als sie zurück kam: "'Einszwannzisch'." +++ Eben grad Winson im Milch und Zucker auf der Oranienstraße über die Füße gestolpert. Die Facts: MotorFM heißt jetzt Flux oder so. Zusammengefasst lässt sich sagen: derselbe Sender auf derselben Frequenz mit denselben Leuten mit neuem Namen und ohne Tim Renner. +++ Und ich frage dich nicht, wo du her kommst; du sagst mir nicht, wo wir sind.

Foto: Sturmvogel (links), Usedom © Ines Wildhage, 1995
Foto: Greta Gartenzwerg, Landwehrkanal © KvK, 1995
Lyrics: Draußen hinterm Fenster © Element of Crime, 1993

18 Kommentare:

  1. Der Udo bald im Club25. August 2011 um 13:59

    "Immer wieder gab es Gerüchte, dass Udo Lindenberg (65) nach Berlin zieht. Nun könnten die konkret werden.

    „Es gibt einen großen Lockefinger Richtung Berlin“, sagte der Sänger der Zeitschrift „Rolling Stone“. „Da zieht's mich immer mehr rüber. Da ist 'ne Straße, Reichenberger, glaub ich, in good old Kreuzberg, die hat mir schon immer gefallen. Groovy, Bars und Bäume“. Hauptgrund für den möglichen Umzug sei die fortschreitende Sanierung der Hamburger Innenstadt, die jede Atmosphäre zerstöre. „Das ist immer weniger unser alter Rock'n'Roll-Kiez und immer mehr Schnöseldorfer Plastikallee.“
    Quelle: hts

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  2. Udo ist sowieso schon viel häufiger in Berlin als in Hamburg. Unser gemeinsamer Bekannter Thomas Schumann spielt ja den Eddie Kante und den Vater des Mädchens aus Ost-Berlin im Lindenberg-Musical am Potsdamer Platz. Und der berichtet, dass Udo das dortige Ensemble quasi als seine Familie betrachte und mehrmals wöchentlich mit ihnen im nahegelegenen Hotel trinke und rauche. Wobei: Der Potsdamer Platz ist auch nicht gerade Rock 'n' Roll.

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  3. Schwabi? Aha. Sag mal, gibt es den "RK Markt" da in der Raumer denn noch? Der war schon immer Rock'n'Roll auf seine Art!

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  4. So wie´s aussieht, gibt´s den RK wohl noch... schauste hier: http://www.yelp.de/biz/rk-markt-berlin

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  5. Brillenschlange mit 10 Dioptrin25. August 2011 um 16:51

    Die beiden unsichtbaren Fotos find ich gut

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  6. Mädchen aus Mitte-Vechelde25. August 2011 um 19:39

    Thomas Schumann? Ist das der Bruder von Detlev Schumann?

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  7. Ja. Detlev Schumann ist der Bruder von Schwabi.

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  8. Mädchen aus Mitte-Vechelde25. August 2011 um 20:30

    Wenn man es weiß, dann sieht man es tatsächlich. Die Brüder haben den gleichen Blick drauf. Ich kenne nur Detlev, aber vielleicht habe ich mal mit Thomas telefoniert? Hat der in Graz studiert?

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  9. Und Udo zieht nicht nach Berlin. Never ever!!!

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  10. Ja. Thomas ist 1985 zum Studieren nach Graz gegangen. Es gibt noch einen dritten Schumann-Bruder - Michael, hieß der, glaube ich. Kennst Du den auch? Noch Kontakt zu Detlev?

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  11. Lieber Kai, ich gucke in den nächsten Tagen mal, ob es nicht nur den Laden, sondern auch Dirk noch gibt.

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  12. jetzt erkenne ick da wieda, digga. foto is aus der zeit wo ick dir mal übern weg jelaufen bin. da warste mit christin (mimi) mal bei uns im laden. janz schön verändert seit dem. respekt!

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  13. Dürk gibt es noch. Jeden TAG 15 Stunden Arbeit...Mittlerweile heisst er "Tschüsch-Tschüsch", weil er so jeden Kunden verabschiedte. Er hat inzwischen die Alkis, die immer am Kühlfach rumstanden, vertrieben - und er selbst hat jetzt nicht mehr ganz so dreckige Hände, wie früher...Also einwandfreier Typ. Er hats geschafft!

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  14. Frühaufsteherin aus V.26. August 2011 um 08:19

    @ Matthias: Nee, den dritten Schumann-Bruder kenne ich nicht. Mit Thomas habe ich seinerzeit mal in irgendeiner WG in der FriWi telefoniert-warum auch immer. Zu Detlev habe ich keinen Kontakt mehr. Den hatte ich im Studium kennengelernt. Auf jeden Fall hat er danach im Knast in Celle gearbeitet, aber das ist auch schon 10 Jahre her.

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  15. Detlef arbeitet immer noch in Celle und ist laut seinem Bruder mittlerweile auch "Chef" - von was auch immer. Muss ein ziemlicher Heavy-Job sein, nach allem, was ich höre. Aber wen wundert's?

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  16. Slowhand: Ich könnte echt aus dem Stand ein Phantombild von Dirk anfertigen lassen. Die schmutzigen Hände hatte ich vergessen – aber ein nicht unwesentliches Detail! Also, jetzt mal ohne Scheiß: Respekt – vor Dirk zieh' ich meinen Hut, wie unser Udo aus der Reichenberger in spe sagen würde...

    Vater von Fünf (echt?): Jetzt weiß ich, wer Du bist. "April" in der Winterfeldtstraße, Stammlokal Robert Lebecks. Mann von Pamela (die übrigens damals kein ganz unwesentlicher Faktor war, bei meiner spontanen Entscheidung, beinah von heute auf morgen nach West-Berlin zu ziehen – aber das ist ja schon gar nicht mehr wahr!) Grüß sie mal bitte – und natürlich old Lebeck, wenn er mal wieder zum Frühstücken vorbei kommt!

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