Montag, 11. Juli 2011

Teplice / Zwei Supernasen tanken bleifrei.





Wie im Film: Die alte Berliner Gastrolegende Hardy S. hatte am Sonntag einen Spontanstopp in Kreischa eingelegt, und so fuhren wir durch die sagenhaft schöne Sächsische Schweiz und kamen uns vor wie in einer Kulisse. Dahinter allerdings war alles recht öde. Glashütte zum Beispiel wirbt mit dem Slogan: "Hier lebt die Zeit", und man fragt sich beim Durchfahren, ob die Zeit denn das einzige ist, was hier lebt. Erinnerte schwer an den piefigen Westharz in meiner Kindheit und Jugend. +++ In Altenberg/Erzgebirge, Austragungsort der Rodel-WM 2012, wurde uns dann das immerhin (Hardy) "schlechteste Essen seit Jahren" serviert. +++ Das Gute an Altenberg ist die unmittelbare Grenze zu Tschetschenien, und so führte die Straße uns direkt bis nach Teplice, einem uralten Kurbad, wie ich später gegoogelt habe. Wo sich Goethe einst gar mal mit Beethoven traf. Der Putz alter Zeiten bröckelt, aber die Menschen hier scheinen am Leben. +++ In Altenberg hatte Hardy noch einmal bis zum Rand voll getankt. Ich wollte nichts sagen, aber auch ihm fiel dann auf, dass hinter der Grenze der Sprit günstiger war. +++ Merkwürdiges Phänomen auch hier wieder einmal: Auf der Rückfahrt gen Dresden sogen wir schweigend die tschetschenische Landschaft ein, die dann schon fünfzig Meter hinter der Grenze abrupt wieder bieder und langweilig war: Wie machen die das? +++ In Kreischa endete der Tag mit einer Einkehr im Gasthaus Lehmann, wo der ungarische Stammkellner übrigens nicht nur der Stammkellner ist, sondern seit über dreißig Jahren auch schon der Chef. Das Essen ist rustikal und versöhnlich, und so stießen wir mit bleifreiem Hefe auf einen Sonntag voll spannender Abenteuer an. +++ P.S.: Hardy feiert am Donnerstag Abend, 21. Juli, seinen Geburtstag im Nansen: Vierzig Jahre Stapelmoor! Wer sich jetzt angesprochen fühlt, der komme vorbei, soll ich euch ausrichten!

Foto: Teplice, Bahnhof © KvK, 2011
Foto: Altenberg, Tankstelle © KvK, 2011
Foto: Teplice, Bahnhof © KvK, 2011
Foto: Teplice, Straße © KvK, 2011
Foto: Erzgebirge, Wasserfall (den wir nicht fanden) © KvK, 2011

14 Kommentare:

  1. ... weil hinter der Grenze bewirtschaftet, beschnitten, begradigt, beputzt wird. Montags enden meine Mails immer mit: "Eine gute Arbeitswoche." Auch schön ordentlich. Stattdessen "Und mach keinen Quatsch, Kai."

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  2. Auf keinen Fall. Und Gruß in die Landeshauptstadt!

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  3. Tschetschenien? Ihr ward im Kriegsgebiet? Macht alhoholfrei neuerdings Lebensmüde? Oder haben nüchterne doch einen Schutzengel?

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  4. Sonntags kochen die auch nur mit Wasser.

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  5. Ulrich diezmann11. Juli 2011 um 12:15

    steig doch mal auf Clausthaler um,
    der Klassiker aus m Harz, erfrischend und beruhigend

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  6. Clausthaler ist richtig eklig.

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  7. Hallo? Wir sind schon bei Clausthaler extra herb!

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  8. Weitere Aufklärung über Land und Leute ist vonnöten. Wochenends fährt der preisbewusste Dresdner "zu de Tscheschn" um zu tanken. Bei der Gelegenheit deckt er sich auch mit Zigaretten und Alkoholika ein. Meist gestaltet sich das als Familienausflug. Ist Papa alleine unterwegs, nimmt er gern noch weitere Dienstleistungen in Anspruch.

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  9. Menschenskinders, da hätten wir uns gestern ja beinahe in Nazi-Land getroffen! Icke mit den Ami-Touris in Dröösdn und später auf'm Weg nach Prag und Ihr gar nicht weit weg.
    Da war mir doch irgendwie so seltsam, Nähe Usti nad Labem, als wäre etwas Heimatliches im Umlauf ...
    Dresden übrigens im Zeichen der Frauen-WM multikulturell und poliglott, natürlich aber mit Bratwurst und Radeberger und den üblichen Verdächtigen. Das wird immer erst hinter den 7 Bergen anders (genau wie der Spritpreis ...)
    Gruß aus Prag!

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  10. Zigaretten und Alkoholika, Dienstleistungen: alles nicht das, was wir konkret suchten.

    Prag: Wahrscheinlich sind wir knapp aneinander vorbei geschrammt. Nazis habe ich hier übrigens bisher noch keine gesehen. Multikulti findick stark!

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  11. Glashütte zum Beispiel wirbt mit dem Slogan: "Hier lebt die Zeit",
    --
    war auch mal dort. Ein Cafe und ein Lokal zum essen .. das war es *lol*

    Aber die Uhren von dort, ich habe drei davon, sind wirklich das beste was man kaufen kann. Da kann keine Schweizer Uhr dagegen anstinken

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  12. Dann waren alle Einwohner gerade in dem Café oder was essen, als wir da durchfuhren. Aber die Uhren sind wirklich gut!

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