
Die Songs kannte ich teilweise aus Hans Rohes Soloprogramm, und so haute es mich fast vom Hocker, welche Wucht sie in Bandbesetzung entwickeln sollten. Zur Halbzeitpause noch hatte ich das geniale Udo-"Udo"-Lindenberg-Cover
Leider nur ein Vakuum zu meinem Favoriten des Abends erkoren, die Rechnung aber ohne die zweite Hälfte gemacht. Da schlugen
Felsenschrippe dem Publikum ihre melancholischen, sozial-ironischen Perlen um die Ohren, als wären es nasse Handtücher im Schullandheim. Weil ich Musik nicht beschreiben kann, und ich mich sowieso mehr auch aufs Fotografieren konzentrieren musste, fällt meine Rezension hier wieder eher fabulös aus. Sagen wir es so: Diesmal träumte ich nicht, wie neulich bei
Dziuks Küche, davon, Rohes Gitarre zu sein – diesmal träumte ich davon, Rohes und Bindis Gitarre
gleichzeitig zu sein. Selten, dass mich die Endorphine derart durchgerüttelt haben. Und beim Titel
Dorothea hätte ich vor Rührung dann auch beinah noch geheult. +++ Dass Frauen einem hin und wieder gern die Herzen brechen, daran habe ich mich gewöhnt. Dass jetzt aber selbst die Dreijährigen damit anfangen, kam doch etwas überraschend: Mit meiner Ex gestern vor der Kita getroffen, nahe des Gendarmenmarkts. Wollten zusammen mein Patenkind abholen und was unternehmen. Patenkind aber meinte, Kröch soll sich verdrücken, keinen Bock auf den. In Wahrheit hat sie immer Angst vor mir. Weiß kein Mensch, warum, und normalerweise legt sich das nach einer halben Stunde, und wir sind dann "so" (Mittelfinger über Zeigefinger). Diesmal war da aber nichts zu machen, und der DJ Kröch trottete geknickt von dannen. Holte sich einen gescheiten Sonnenbrand und war traurig bis zum Abend. +++ Morgen Karfreitag, da legt
der Paloma auf im Club. Darf der das überhaupt? War da nicht früher immer Tanzverbot? +++ Samstag dann Hans Rohes
Happy New Wave. Im Club. Und nachmittags
Expertenrunde – die Fußball Bundesliga live. Geil.
Fotos: Felsenschrippe, Junction Bar © KvK, 2011