
"Mal sehen, was heute so passiert auf der A2 nach BS", hatte ich gestern noch auf den lobenden Kommentar der
Frau ohne Dia-Projektor geantwortet. Hier die Facts: Gleich in Neukölln schon schossen mir Tränen in die Augen, als ich in meinen Aral-"Super-Snack des Monats" biss, und ein Kind mit riesigem Kopf auf einem City-Roller an mir vorbei über den Bürgersteig rollerte. Es hätte genauso gut auch ein kleiner Mann sein können – mit dem riesigen Kopf eines Zehnjährigen. Ich musste an all die seelischen Grausamkeiten denken, die Elephant Man beispielsweise hatte in seinem Leben erleiden müssen und war überzeugt, das Leben sei ungerecht. 28,8 Kilometer Autobahn später dann riss mir das Unterbodenblech halb aus der Verankerung und drohte mit hämmerndem Klopfen den Motorblock zu durchschlagen. Passend dazu ließ sich auf einmal die nervende They-might-be-Giants-CD nicht mehr ausschalten. Eine akustische Fahrt durch die Hölle. Auf einem Parkplatz sprach ich den polnischen Autohändler an, der gerade vom Klohäuschen kam. Er kroch unter das Auto und riss die lose Verkleidung ab. Dann wollte er mir mein Auto abkaufen und wir tauschten Nummern aus. Ich fand ihn sehr nett. Als ich ihn später auf der Autobahn überholte, hupte und winkte ich. Vielleicht lade ich ihn zum nächsten Polski Wieczór mit Andreas Collin im Club ein.
An einem Viehtransporter namens "Kälber-Express" ein paar Meilen weiter westwärts prangte ein Kuhkopf und darunter der Slogan: "Wir haben es tierisch gut!" Ich war mir nicht sicher, aber wahrscheinlich war das gelogen. Auf meinem Dorf angekommen, löste sich kurz vor Zuhause die andere Hälfte der Bodenverkleidung, und mit waslawskaeskem Geschepper bog ich auf unseren Hof ein. Dann gab es Abendbrot. Heute im Club: DJ Laser.
Handyfoto: A2, Rasthof Börde © KvK, 2010